Interviews 21.11.2019 | 09:06von chess24 staff

Nakamura über ein schweres Jahr, Fortnite, Choker & vieles mehr

Hikaru Nakamura ist der amtierende US-Meister und die Nr. 1 weltweit im Blitz. In einem exklusiven Interview mit Jan Gustafsson sprich er über "mein mit Abstand schrecklichstes Jahr als Profischachspieler bisher." Er erklärt, was schief gelaufen ist und wie er Streaming, Börse und sogar Immobilien mit seiner Schachkarriere kombiniert hat. Hikaru spricht auch über seine Rolle als Botschafter für das neue Spiel Choker, das Elemente von Schach und Poker kombiniert.

Hikaru und Jan sprachen im chess24-Studio, nachdem Hikaru aus dem FIDE Grand Prix in Hamburg in der ersten Runde gegen Veselin Topalov ausgeschieden war. Das gesamte Video (in Englisch) kannst du dir hier ansehen:

So du aber lieber lesen möchtest, kannst du dir hier auch die Transkription des Videos zu Gemüte führen. Gerade aber die Schachvarianten verfolgt man vielleicht besser im Video!


Jan Gustafsson: Wie gefällt dir das liebenswürdige Hamburg?

Hikaru Nakamura: Es ist mein erster Aufenthalt in Hamburg. Ich war schon oft in Deutschland, aber ich hatte erwartet, dass es ein wenig wärmer und ein wenig sonniger wird - nur ein bisschen wärmer! Natürlich lebe ich in Florida, also ist es ein ziemlicher Temperatur- und Klimaunterschied, direkt von Florida nach Hamburg zu kommen, aber insgesamt war es schön. Ich mag die Stadt wirklich, es ist angenehm, auszugehen und ein paar Spaziergänge zu machen, wenn es nicht regnet, also war das insgesamt gut. Das Schach war hier natürlich nicht großartig, aber es ist sehr knifflig, ein Turnier zu spielen, bei dem im Wesentlichen nichts auf dem Spiel steht und man irgendwie kommen und trotzdem spielen muss. Aber insgesamt war es eine gute Erfahrung.

Du hast am Hamburger FIDE Grand Prix teilgenommen und bist in der ersten Runde an Veselin Topalov gescheitert. Ich frage mich, ist das hart, denn das Geld wird wohl eher nicht so der große Faktor sein für dich in solchen Turnieren, um dich zu motivieren. Denn wie du sagtest, du spieltest für nichts mehr und in der zweiten Partie hast du das Angenommene Damengambit gewählt. Es schien fast so, als hättest du nichts dagegen, wenn die zweite Partie unentschieden enden würde?

Ich denke, nach der ersten Partie, in der ich versuchte, etwas zu spielen, von dem ich dachte, dass es gegen die Berliner Verteidigung interessant wäre... doch anstatt interessant zu sein, war es einfach schlecht. Nach diesem Fehler ist es eine Art Situation, in der man sich fragt, wofür spielt man wirklich? Und ich denke, dass ich während der ersten Partie erwischt wurde, weil ich versuchte, etwas Interessantes zu spielen, weil ich im Hinterkopf hatte, dass mir ein paar Leute gesagt hatten, dass, wenn ich einen Weg finden würde, um zu gewinnen, sagen wir zwei oder drei Matches bereits im klassischen Schach und dann das Turnier insgesamt gewönne, es vielleicht eine klitzekleine Chance gäbe, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren. Aus diesem Grund wollte ich eine komplizierte Partie spielen statt nur den Radjabov-Stil runterzubeten...


Schauen wir uns die Stellung nach ...b6 an. Ich könnte wie Radjabov einfach 11.Dd2 Lb7 12.0-0-0 0-0-0 und dann irgendwas wie 13.Kb1 oder vielleicht 13.d4 und The1 spielen und Remis bieten. Ich bin mir sicher, dass Veselin das angenommen hätte. Aber während der Partie dachte ich, gut, ich will eine Partie spielen und es interessant machen: 11.0-0 Lb7 12.Sh4 g6 13.De1

Das scheint zwar nicht sofort zu verlieren und ich sah auch, dass ich diese ganze ....g5, ...h5, ...g4-Idee stoppen konnte. Von daher spielte ich so, aber es war dann einfach sehr schlecht, weil die schwarze Idee einfach sehr, sehr geradlinig ist. Aus irgendeinem Grund vergaß ich, dass er auch so etwas wie ...Thg8, ...Tdf8 und ...f5 spielen konnte und tatsächlich gab es wenige Züge später bereits viele Gewinnzüge für Schwarz.


Hier spielte Veselin 23...fxe4 - ich tippe, 23...f4 und dann spielt man es wie einen Königsinder, mit ...Dh5 und ...Tg3, das sollte praktisch gewonnen sein. Vielleicht kann ich irgendwie Gegenspiel organisieren, wenn ich meinen Springer nach d5 bringe, aber realistisch betrachtet stehe ich glatt auf Verlust. Und zwar so glatt, dass Veselin nicht mal präzise spielen musste. Er hielt die Partie einfach am Leben und sie ging länger als nötig, aber das Endergebnis stand nie zur Debatte.

Nakamura gibt seine erste Partie gegen Veselin beim Hamburger FIDE Grand Prix auf | Foto: Valeria Gordienko, Turnierseite

Ich verlor also die Partie und es war klar, dass ich das Match nicht mehr im klassischen Teil gewinnen kann. Gab es vorher eine 5%-Chance auf das Kandidatenturnier, waren es jetzt praktisch 0%. Ich bereitete mich am Vorabend also auf 1.e4 vor und ein wenig anderen Kram und dann spielte er 1.d4.

Die Nacht zuvor warf ich in meinem Hotelzimmer eine Münze - sollte ich das Angenommene Damengambit oder das Benkö-Gambit spielen?

Also habe ich eine Münze geworfen. Eigentlich, als ich die Münze umdrehte, entschied ich mich, dass ich das Benkö-Gambit spielen würde, und dann verbrachte ich den ganzen Morgen damit, mir 1.e4 und alle möglichen anderen Dinge anzusehen, und dann spielte Veselin 1.d4, und ich dachte für vielleicht fünf Minuten nach und entschied mich, dass es keinen Sinn ergeben würde, dumm zu sein und etwas zu spielen, wo ich sehr leicht verlieren könnte, ohne überhaupt etwas im Gegenzug zu erhalten. Beim World Cup hingegen ist es so, dass wenn man das Match ausgleicht und es dann gewinnt, man es wirklich bis zum Ende schaffen kann. Es gibt immer die Chance, bis zum Finale zu kommen und sich zu qualifizieren, während ich in Hamburg auch Unmengen an Glück bräuchte. Und so habe ich einfach entschieden, dass es sich nicht lohnen würde. Aber nachdem das klar war, beschloss Veselin dann, seinem Stil treu zu bleiben und er strebte eine sehr interessante Partie an.

Ich war sehr überrascht. Ich erwartete 7.dxc5 mit Friedensschluss, aber er spielte dann etwas verdammt Scharfes.

Ja, deshalb habe ich so viel Zeit in der Eröffnung verbraucht. Zuerst dachte ich, Angenommenes Damengambit, dann dachte ich, will ich 6...c5 spielen oder etwas Fragwürdiges mit ...b5? Dann dachte ich ok, spiele ich halt ...c5 und dann wählte er eine sehr scharfe Möglichkeit innerhalb dieser 8.e4-Variante, was sehr überraschend war - ich war sehr überrascht, dass Veselin so spielte. Vielleicht hatte ich für ein oder zwei Züge in dieser Partie eine Chance, aber realistischerweise gab es nie etwas Schlüssiges, also endete die Partie mit einem friedlichen Unentschieden. Ich denke, der Grand Prix für mich war sicherlich nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber wieder, wie bei den meisten Qualifikationsmöglichkeiten in diesem Jahr hängt viel an einer Kombination aus gutem Spiel zur richtigen Zeit und einer Portion Glück. Es sollte nicht sein, aber es ist trotzdem das, was es ist, und ich habe nur versucht, das Jahr mit einem versöhnlichen Abschluss zu beenden, anstatt meine letzte Partie auch noch zu verlieren. Ich fühlte, dass es wichtiger war, nicht noch einmal zu verlieren.

Ärgert dich das Verlieren einer Partie, auch wenn es im Turnier um nichts mehr geht? Ich hasse das Verlieren so sehr, dass ich sogar ein Remis nehmen würde, auch wenn ich dann aus dem Turnier fliege. Das ist dumm, aber...

Es ist lustig, denn

dieses Jahr war mein mit Abstand schrecklichstes Jahr als Schachprofi bisher

aber die meisten der Niederlagen, die ich dieses Jahr hatte, waren weges eines Zugs oder eines kleinen Fehlers irgendwo in der Mitte der Partie, wo ich Chancen hatte.  Diese Partie gegen Veselin war eine der wenigen Partien, die ich verlor, wo ich buchstäblich etwas Fragwürdiges gespielt habe und ich einfach überspielt wurde. Also wollte ich mich wirklich über diese Niederlage aufregen, aber wenn man etwas Dummes macht und sein Gegner einfach nur sehr gut spielt, gibt es nichts, worüber man wirklich wütend sein kann. Ich möchte wütend sein, aber wegen der Art und Weise, wie Veselin gespielt hat, war ich nicht wirklich so wütend, und ich denke, es ist offensichtlich enttäuschend, aber es gibt nichts, was man tun kann, man muss nur seine Kappe kippen und weitermachen: Mund abputzen und weitermachen.

Aber natürlich: Viele der Partien, die ich als Profi verliere, verliere ich ich Entscheidungen, die ich in Sekundenbruchteilen unter Zeitdruck treffe. Ein oder zwei Entscheidungen und ich wähle die Falsche. Und offensichtlich ist es sehr beunruhigend, weil ich erwarte, dass ich es besser mache, aber wieder muss man es einfach so nehmen, wie es kommt und weitermachen.

Du hast über deine Chancen gesprochen, dich über das Turnier auf der Isle of Man zu qualifizieren. Lange Zeit warst du im Rennen, doch dann musstest du in der letzten Runde gegen Fabiano antreten, was vermutlich keine optimale Paarung war. Ohne Howell oder andere damit angreifen zu wollen, aber besonders glücklich warst du über das Los wohl nicht?  


Noch einmal, beim Grand Swiss braucht man viel Glück - gegen wen du spielst, wann du es tust. Wenn du dir die Mehrheit der Spieler anschaust, da spielte nur Wang Hao im Prinzip von Anfang an gegen die Besten. Viele von uns waren eher hinten in der Tabelle. David, den ich vorher nicht einmal konnte, war irgendwann glaube ich sogar im zweiten Spielsaal. Levon kam auch erst spät in Fahrt und das machte unsere Zweitwertung kaputt. Aus all diesen Gründen ist es so schwer, sich zu qualifizieren, wenn man am Ende nicht seine Partien gewinnt. Denn selbst viele Remis an den Spitzenbrettern hätten uns bei unserer schlechten Zweitwertung kaum geholfen.

Davon abgesehen was es ein super schönes Turnier, an dem ich gerne teilgenommen habe. Denn gute Turniere gab es in diesem Jahr wenige. Und diese eine Partie mit Schwarz gegen Kovalev zu gewinnen, das war wirklich schön. Zweimal Weiß in den letzten beiden Runden gegen Levon und Fabiano, ich meine, was willst du mehr? Und in der Partie gegen Fabi war ich mit dem Verlauf der Eröffnung auch sehr, sehr zufrieden. Ich hatte ein wenig Vorteil trotz der symmetrischen Stellung und es waren alle Figuren auf dem Brett. Ich hatte denke ich wirklich Vorteil, ich hatte eine Chance in der Partie. Ich war schon froh, in einem Russen diese Stellung zu bekommen, denn Fabiano spielte dieses 8...Sb4, was er praktisch hier spielt, wenn man nicht normale Züge wie Ld3 oder c3 spielt, in dieser 7.h3-Variante. Ich wollte h3 spielen und habe praktisch alles erreicht. Der Läufer ist auf der Diagonalen und h3 soll ...Lg4 stoppen. Fabiano versuchte diese Zugfolge dann mit 8...Sb4 zu bestrafen und wir erreichten eine Stellung, in der ich mich sehr, sehr wohl gefühlt hatte. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt:


Fabiano fand diese 14…Se6, 15…Sf4 Idee, die sehr, sehr hübsch ist. Er hat sich vermutlich in Vorbereitung auf das WM Match diverse Strukturen angeschaut und war mit dieser Idee vertraut, dennoch hatte ich in der Partie meine Chancen, als wir die Stellung nach 20...Dd5 erreichten:


Zuerst dachte ich daran, c4 zu spielen oder zuerst Te1. Am Brett dachte ich in dem Moment, als ich rechnete, dass nach 21.Te1 Lf5 und nun 22.c4 ich viel besser stehen müsste. Der Grund dafür ist, dass wenn Schwarz 22...Dd4 spielt, ich einfach 23.Sxe4 spielen kann und falls 23...Dxb2, dann habe ich 24.Sd6 Le6, dann vielleicht 25.Tb1, vielleicht 25.f4 und Dd3. Seine Dame steht schrecklich, Tb1 kommt bald und mein Vorteil ist vielleicht schon durchschlagend.

Nakamura-Caruana in der Finalrunde auf der Isle of Man | photo: John Saunders, Turnierseite

Also dachte ich, dass es nach 22.c4, wenn er sogar 22...Dd3 spielt, das Gleiche ist, nur 23.Te3 Dd4 24.Sxe4, und alles andere, dass ich einfach viel besser stehe. 22...Da5 rennt immer noch in 23.Sxe4 Sxe5 24.Sd6 und ich gewinne Material. Während der Partie rechnete ich viel und ich dachte, nach 21.c4 besser zu stehen. Auf 21...Dd4 spiele ich so etwas wie 22.Te1. Jetzt zeigt der Computer, dass Schwarz mit dem sehr schönen 22...e3! ok steht, aber während der Partie war ich optimistisch, und als ich dann sah, dass ich diese Idee in der Zugreihenfolge 21.Te1 Lf5 22.c4 spielen konnte, dachte ich, ich könnte hier einfach gewinnen, also war ich wirklich, wirklich glücklich darüber. Und dann zu meinem Entsetzen am Brett, nachdem Fabiano 21...Lf5 gespielt hatte, sah ich, dass er auf 22.c4 auch 22...De6 spielen kann mit der Idee, dass er nach 23.Se4 Lxe4 24.Txe4 diesen nervigen Zug 24...f5! hat. Denn dann kommt ...f4 und das hatte ich völlig übersehen.


Ich denke, das sollte immer noch ok für Weiß sein, zum Beispiel so etwas wie 24.Te1 f4 25.Lh2, denn mit dem Läufer auf h2 ist es ok, wobei man damit auch mal Probleme bekommen kann. Als ich das am Brett realisierte, war ich ziemlich sauer und spielte dann 22.Sb3 Tfe8 und hatte innerlich bereits aufgegeben, denn ich hatte das Gefühl, meine Chance verpasst zu haben. Doch wie sich herausstellte, hätte ich in der Stellung nach 23.Dxd5 cxd5 24.Tad1 Tad8 mit dem starken Zug 25.Sc5! immer noch auf Vorteil spielen können.


Schwarz kann nicht 25...b6? spielen, denn dann käme 26.Sb7 Td7 27.Sd6 mit Materialgewinn und wenn er 25...Lc8 spielt, kann ich 26.e6 spielen mit der Idee, dass ich nach 26...fxe6 27.Lc7 habe und ich den Turm hier auf d8 gewinnen werde. Und nach 26.e6 Lxe6 27.Sxb7 wahrscheinlich 27...Ta8 28.Sc5. Ich denke, dass Schwarz sich bei bester Verteidigung wohl halten kann, aber es ist immer noch ein isolierter Bauer, ich habe diese drei Bauern am Damenflügel, viele langfristige Ideen. Also, während ich denke, dass Schwarz dies bei bestem Spiel halten kann, hätte es immer noch etwas Arbeit für Fabiano gegeben , um diese Stellung zu halten, während ich 25.Sd4 spielte und ich mich dem Remis fügte, weil ich von allem so angewidert war.

Also hatte ich auch hier einige Chancen, aber insgesamt war ich sehr glücklich, weil ich das Gefühl hatte, dass die Entscheidungen, die ich getroffen habe, sehr gut waren, um zu versuchen, die Partie in einer Situation, in der man unbedingt gewinnen muss, am Leben zu erhalten. Die Partie gegen Levon mit Weiß, er kannte halt zufällig die Variante, deshalb war es ein wenig zu einfach. Aber ich fühlte, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe, und wenn man die richtigen Entscheidungen trifft, besonders im modernen Schach, wo Vorteile nicht ohne Fehler existieren. Die richtige Wahl zu treffen, auch wenn man nicht gewinnt, denke ich, ist extrem wichtig.

Deshalb war ich mit meinen Entscheidungen während dieses Turniers sehr zufrieden. Es war eine sehr gute Veranstaltung, auch wenn ich mich nicht qualifiziert habe - ich war sehr glücklich. Einerseits war ich froh, dass sich Wang Hao nicht nur qualifiziert hat, sondern auch die letzte Runde gewonnen hat, denn ich denke, wenn er die letzte Partie nicht gewonnen hätte, sagen wir, er hätte gegen David so spielen sollen, wie er es sollte, könnte ich immer noch daran denken, was passiert wäre, hätte ich doch Sc5 gespielt und die Partie lehrbuchmäßig weitergespielt. Die Tatsache, dass er seine Partie gewannt, nimmt zumindest alles aus der Gleichung heraus, und 

Ich denke, es ist schön zu sehen, dass in einem Turnier wie dem Grand Swiss sich der beste Spieler in der Tat auch qualifiziert. Denn ich würde behaupten, in 90% der Fälle passiert das nicht und der Qualifikant wird irgendwie zufällig bestimmt.

es ist schön zu sehen, dass der Spieler, der das beste Schach gezeigt hat, sich auch qualifiziert.

Wang Hao ist der Spieler, "der es von allen am meisten verdient hatte" | Foto: John Saunders, Turnierseite

Klar, Glückwünsche an Wang Hao! Ich glaube, den hatten viele vorher nicht auf der Rechnung, aber er hat einfach atemberaubend gespielt. Was sind deine Prioritäten dieser Tage? Du spielst immer noch in den Top-Turnieren, aber du machst auch viele andere Dinge. Du bist vermutlich der größte Stream im Schach weltweit. Nimmt das mehr Zeit in Anspruch als die Eröffnungsanalyse oder Ähnliches?

Ach, da gibt es viele Dinge. Ich glaube nicht, dass das Streaming mein schachliches Level in irgendeiner Form beeinträchtigt hat. Aber was einen Einfluss hatte, war sicherlich im Jahr 2019 die Aneinanderreihung von Turnier und Turnier zu Beginn des Jahres,

wenn du nicht mal abschalten kannst, du keine Pause bekommst. Dann bist du einfach nicht mehr frisch und ausgeruht beim Schach.

Ich denke, dass es mich mehr als das Streaming selbst beeinflusst hat, diese Tatsache, dass ich die ganze Zeit Schach gespielt habe, zusätzlich zum Lernen. Ich denke, wenn man nicht frisch ist und sich nicht inspiriert fühlt, spielt das eine große Rolle.  Also das Streaming war in meinen Augen nicht der Grund - nun, das Streaming war es in dem Sinne nur, weil ich es getan habe, während ich all diese Turniere gespielt habe - ich glaube nicht, dass Streaming dein gesamtes Level beeinflusst.  Es ist nur so, dass es so viele Turniere gab, dass ich nicht unbedingt die weisesten Entscheidungen mit meiner Zeit getroffen habe. Vielleicht hätte ich darauf verzichten sollen. Doch jetzt genieße ich es, zu streamen.  In letzter Zeit habe ich es weniger getan, aber ich werde es weiter tun. Ich glaube nicht, dass ich es jeden Tag so machen werde, wie ich es Anfang des Jahres tat, denn  

ich möchte mich wieder darauf konzentrieren, im klassischen Schach gut abzuschneiden.

Das Turnier hier, der FIDE Grand Prix, war so kurz, es sind zwei Partien und das war's dann. Also habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass es bedeutet, dass ich wieder schlecht gespielt habe wie zum Beispiel direkt nach der Isle of Man. Also fühle ich mich immer noch gut. Ich weiß nicht, was meine nächsten Turniere sein werden. Ich weiß, dass ich das Indien-Event spiele, dieses Grand Chess Tour-Turnier. Danach weiß ich nicht, was mein nächstes Turnier sein wird. Ich spiele nicht in Wijk aan Zee oder auf Gibraltar, also, es sei denn, FIDE und die Grand Chess Tour beschließen, sich zusammenzutun und etwas in dieser schachfreien Zeit im Februar und März zu organisieren. Dann gibt es eine gute Chance, dass ich nicht bis zur US-Meisterschaft mit dem Spielen aussetzen werde. Ansonsten könnte es ziemlich lange dauern.

Das heißt März, April?

April oder Mai. Noch einmal, ich glaube dass viele Probleme des Schachkalenders 2019 dadurch entstanden, dass FIDE und Grand Chess Tour nicht zusammengearbeitet haben und kein Weg gefunden wurde, im Februar und März Turniere auszutragen.

Es war ein verrücktes Jahr. Wir hatten diese zwei Monate Pause und dann praktisch jeden Tag Schach, oder?

Das hatten jeden mitgenommen. 

Ich glaube, Ding spielte das ganze Jahr gut. Fabiano hatte Momente, wo er glänzte, aber auch Momente, wo er schrecklich spielte. Magnus startete überragend und ließ dann nach. Doch abgesehen von diesen drei, könnte ich nicht sagen, dass irgendwer konstant gut gespielt hätte.

Schauen wir uns den Qualifikant über das Rating an. Giri wird den Platz bekommen. Aber nicht mal er würde sagen, dass er ein gutes Jahr hatte.

Ich tippe, Anish würde selbst sagen, dass er ein schreckliches Jahr hatte. Keiner hatte wirklich ein gutes Jahr. Nichts, womit man am Aktienmarkt Bäume ausreißen würde.

Es geht nicht unbedingt um deine Elo, es geht darum, was du zuletzt für mich geleistet hast? 

So ist es auch bei Wesley. Er hatte wohl eines seiner schlimmsten Jahre, aber bei der Chess960-WM besiegte er Magnus. Es geht also nur ums letzte Turnier oder die letzten Turniere.

Ich freue mich drauf, nächstes Jahr wieder zu spielen, wieder gut zu spielen und mit Sicherheit an weniger Turnieren teilzunehmen, aber

Ich denke, es ist wie mit dem Sprichwort "Form ist vergänglich, Klasse ist dauerhaft." Und ich gehe davon aus, in den kommenden Jahren wieder besser zu spielen.

Also hast du einfach eine Durststrecke im klassischen Schach? Im Blitz und Schnellschach bist du ja weiterhin konstant und stark. Ist klassisches Schach ein anderes Spiel oder ist es nur Zufall?

Ich denke, es ist einfacher, Schnellschach zu spielen, auch wenn man müde ist im Vergleich zum klassischen Schach. Wenn man in ein klassisches Event einsteigt, ist es sehr lang, und für mich ist es eine Sache, die ich immer sehr genossen habe. Diese langen Reisen aus den USA nach Europa, egal wo, diese 6-7-stündigen Flüge. Ich fühlte, dass ich zu Beginn einiger dieser Turniere einfach nicht ganz in der Lage war, sofort in den Rhythmus zu kommen. Das hat mich wirklich viel Elo gekostet. So spielte ich in Zagreb in der ersten Runde gegen Fabiano und verlor diese Partie aus der Eröffnungsvorbereitung heraus. Wenn ich gegen jemand anderen spiele, sagen wir hypothetisch, ich spiele gegen Magnus mit Schwarz in der ersten Runde und verliere gegen ihn, dann denke ich, dass das ganze Turnier völlig anders ist, als es sich dann entwickelte. Aber wegen der Art und Weise, wie die Paarungen dann gerade einen schlechten Start begünstigen... Ein schlechter Start beeinflusst dein ganzes Turnier.

Ein harter Start in Zagreb | Foto: Lennart Ootes, Grand Chess Tour

Gegen wen habe ich in St. Louis verloren? Oh, gegen Nepo. Ich habe nur das Gefühl, dass im Allgemeinen der Rhythmus für die meisten Turniere ein wenig schlecht war. Und das eben im klassischen Schach, wo es viel schwieriger ist, sich zu erholen. Wenn man keinen guten Start hat, besonders wenn man die ganze Zeit spielt. Spielst du im Schnellschach schlecht, hast du immer noch 2-3 Partien am gleichen Tag, was wirklich hilft. Daher glaube ich, dass es nur spezifisch für klassisches Schach ist. Ich denke, aus welchem Grund auch immer, es hat nicht Klick gemacht. Aber ich glaube nicht, dass ich plötzlich nur ein schlechterer Spieler geworden bin, wo ich plötzlich 50 Punkte weniger habe als das Level, zu dem ich sonst fähig bin.

Also muss ich daran arbeiten, vielleicht Reisen besser planen. Natürlich sollte es viel einfacher sein, wenn man keine zwei Tage Zeit hat, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Aber ja, ich muss nur an solchen Dingen arbeiten und ich denke, dass die Dinge irgendwann wieder normal werden. Wenn sie es nicht tun, tun sie es nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass ich immer noch in der Lage bin, sehr gut zu spielen.

Wie alt bist du mittlerweile, 31?

31, und in einem Monat werde ich 32.

Ist das jung oder alt? Ich weiß nicht, was das heißen soll. Es ist verrückt, vom Gefühl her ist Vishy viel, viel älter als alle anderen, aber davon abgesehen fühle ich, dass ich einer der älteren bin zusammen mit Levon. Und das ist irgendwie komisch.

Das ist wahr, da gibt es diese ganze Generation von 26- bis 28-jährigen Spielern oder so.

Peter spielt noch in einigen Turnieren mit, klar. Aber sonst?

Levon, Vishy, Grischuk und dann bist da noch du.

Ja, aber Grischuk war dieses Jahr nicht bei der Grand Chess Tour dabei, weshalb ich nicht an ihn dachte, aber ja. Im Allgemeinen gibt es Levon, es gibt Grischuk, aber ansonsten sind alle jünger als ich, also ist es irgendwie etwas seltsam, wenn ich diese Grand Chess Tour Events spiele und du Vishy und du Levon hast - und das ist alles. Es ist seltsam, wenn Levon die einzige Person innerhalb der Altersgruppe ist, die älter ist als ich. Aber natürlich ist das der Weg, wie Schach funktioniert. Es scheint immer jünger zu werden.

Geht dir das nicht auf den Keks? Denn manchmal geht es meiner Meinung nach nicht ums Alter, sondern wie gut du in ganz jungen Jahren warst. Du spielst professionell seit, sagen wir, seit du 13 bist, also seit fast 20 Jahren. Hast du nicht das Gefühl, dass es immer härter wird, sich auf die nächste Partie vorzubereiten?

Natürlich ist es heute viel anstrengender als es früher war. Als ich mein erstes Elite-Turnier in - ich glaube - 2010 spielte, das war das Tal Memorial und ich hatte einen sehr spannenden Russen gegen Kramnik auf dem Brett. Es war die 5.Sc3-Variante, ich rochierte lang, er kurz und ich bekam Angriff.

Nakamura-Kramnik beim Tal Memorial 2010 in Moskau | Foto: Maria Fominykh, ChessPro

Post-mortem-Analysen sehen heutzutage auch anders aus! | Foto: Maria Fominykh, ChessPro

Die Partie endete Remis, aber ich erinnere mich an die Vorbereitung an Partien wie solche. Sie waren interessant und sehr spannend und typischerweise gab es überall noch Spiel, selbst in ausgeglichenen Stellungen. Doch heute ist das Ziel, überhaupt Spiel zu bekommen. Meistens ist der Gegner eh so gut vorbereitet, dass keine Partie mehr zustande kommt. Von daher muss man hart aber, um überhaupt zum Schach spielen zu kommen -  

sicherlich macht es weniger Spaß als damals, doch es ist immer noch eine Herausforderung. Und ich spiele gerne Schach! Ich will nicht bald aufhören, ich muss einfach weitermachen und eine der größten Herausforderungen steht immer noch auf der Agenda - was soll sich also verändert haben? 

Noch einmal, ich glaube nicht, dass ich viel schlechter geworden bin. Aber offensichtlich mache ich irgendwas nicht richtig. Ich versuche, was ich an meinem Spiel ändern muss und wie ich mich mehr und mehr motivieren kann. Ich werde definitiv alles versuchen, noch besser zu werden.

Haderst du mit dem, mit dem schon viele Spieler ihre Probleme hatten - dass wenn du zu viel mit der Engine arbeitest, vielleicht deine Eröffnungen besser werden, du aber deine Fähigkeit als praktischer Spieler verlierst. Denn man ist es so gewohnt, auf den Bildschirm zu schauen und überall steht dort 0.00? Oder ist das kein Problem?

Ich glaube, dass alle Topspieler, vermutlich mit Ausnahme von Magnus, in meinen Augen im Endspiel bedeutend schlechter geworden sind

und ich denke, ein großer Teil kommt davon, weil wir Computer so sehr benutzen, dass man ein Endspiel erreicht. Es ist 0.00, es ist ausgeglichen, es ist Zeit nach Hause zu gehen, das ist alles, was es gibt. Und so habe ich das Gefühl, dass es definitiv das Niveau des Spiels beeinflusst. Das soll nicht heißen, dass wir insgesamt nicht viel besser in Endspielen sind als Spieler aus der Vergangenheit, aber ich habe das Gefühl, dass wir Fehler machen, die einige dieser sowjetischen Jungs der alten Schule wahrscheinlich zur Verzweiflung bringen würden!

Aber sie hatten auch eine ganze Nacht, um die Abbruchsstellung zu analyiseren.

Klar, stimmt. Aber manches, was wir heutzutage in Endspielen fabrizieren, ist seltsam. Zum Beispiel Wang Haos Partie gegen Levon auf der Isle of Ma. Dort wurde folgendes 2 vs. 1 Endspiel erreicht:


Ich glaube, Wang Hao spielte 54...f4 und dann antwortete Levon mit 55.g4 und dann dachte Wang Hao ewig nach. Er konnte die Remisvariante. Wohlgemerkt, es gab an diesem Punkt nur einen Weg, um zu remisieren. Aber in dieser Stellung hätte er einfach 54... Ta3 spielen können und ich denke, es war ein wirklich routinemäßiger Zug. Stattdessen spielte er ...f4 fast ohne Nachdenken. Levon spielte g4, einen offensichtlichen einzigen Zug, und dann dachte Wang Hao ewig nach und konnte keine Lösung finden. Sogar so etwas ist unerklärlich, warum das passieren würde, wenn es nur einen Zug gibt. Man sieht also, wo Spieler heute diese Art von Fehlern machen, die man in Endspielen nie erwarten würde. Deshalb denke ich, dass es sich dort sehr verändert hat.

Ich denke, es ist schwer, wenn man viel mit Engines arbeitet, um die Stellungen zu sichten und einfach zu versuchen, irgendwo eine spielbare Stellung zu finden. Dann wiederum haben wir uns so daran gewöhnt, wenn man überall Nullen sieht, oder man sieht +5 von Leela, dann verliert man die Objektivität, die man normalerweise hätte. Also glaube ich, dass es uns beeinflusst hat. Es ist gut in dem Sinne, dass wir aus defensiver Sicht wissen, dass es immer Ressourcen gibt. Aber in Bezug auf den Versuch, Ideen zu entwickeln oder die absolut besten Züge zu spielen, denke ich nicht, dass wir darin großartig heutzutage sind. Ich bin der Meinung, dass auch für mich die Verwendung eines Computers die ganze Zeit über definitiv nicht geholfen hat.

Machst du die meiste Klick-Arbeit selbst oder arbeitest du immer noch mit Kris Littlejohn?

Ja, ich arbeite immer noch mit Kris. Es gibt auch noch einige andere Namen, mit denen ich hier und da arbeite. Aber heute denke ich und noch mehr als zu Beginn, dass unsere Zusammenarbeit Sinn ergibt.

Ich erinnere mich, dass zu Beginn viele dachten, dass unsere Zusammenarbeit völlig verrückt sein, da er ja lediglich ein Computerexeperte sei.

Als wir 2008 oder 2009 mit der Zusammenarbeit begannen, war es sehr seltsam, denn zu diesem Zeitpunkt waren offensichtlich alle Engines besser als wir. Aber das war nicht der Punkt, an dem man nur jemanden hat, der die Enginebewertungen verstehen kann und das reicht dann. Während das heutzutage absolut alltäglich ist, es ist ganz normal. Ich habe das Gefühl, dass es eigentlich einige Topspieler gibt, die in der Lage sind, viel gute Arbeit zu leisten. Daher arbeite ich immer noch mit ihm.

Das eingespielte Team Kris Littlejohn und Hikaru Nakamura, hier beim Grand Chess Tour Finale 2018 in London | Foto: Lennart Ootes, Grand Chess Tour

Offensichtlich, wenn man mit jemandem zusammenarbeitet, mit dem man so vertraut ist, macht es das einfacher. Auch dieses Jahr war nicht gerade toll, ob man das auf die Arbeit mit derselben Person zurückführen kann oder ob etwas aus Sicht der Vorbereitung nicht stimmt, wer weiß? Aber man versucht, es zu korrigieren. Es gibt auch andere Leute, mit denen ich gearbeitet habe und man versucht, auch ein paar neue Ideen zu bekommen, um einen Blick auf das Gesamtbild zu werfen, was ein weiterer Grund dafür ist, dass ich mit einigen anderen Leuten zusammengearbeitet habe. Aber im Allgemeinen hat sich nichts wirklich daran geändert, wie ich mich mit den Leuten vorbereitet habe, mit denen ich in den letzten Jahren gearbeitet habe.

Nun, zumindest gibt es jetzt Leela, die nicht in jeder Position 0.00 gibt, also wird sie manchmal eine Meinung haben. Für einige der Klicker, die die Nullen satt hatten, kannst du alle deine Erffnungen noch einmal überprüfen.

Ja, es ist seltsam, wenn man sich die Engines ansieht. Leela - insgesamt liegt sie mit ihren Ideen zum größten Teil richtig - also wenn Leela so etwas wie +2 sagt, was natürlich sehr hoch ist, aber sie gibt +2 in irgendeiner Stellung, sagen wir 12 Züge ausgangs der Eröffnung. Im Allgemeinen wird Leela Recht haben, wenn sie +2 angibt und Stockfish nur Ausgleich sieht. Aber meistens, sagen wir, wir haben es mit einem superscharfen Najdorf zu tun, wo es Angriffe auf beiden Seiten gibt, dann wird sie die Taktik übersehen. Sie wird die Stellugn als ausgeglichen sehen, obwohl Schwarz tatsächlich wegen einer zweizügigen Taktik gewinnt, die Leela eben nicht sieht!

Es gibt also einige Probleme damit, aber es macht sicherlich Spaß, die Unterschiede zu sehen. Denn in der Vergangenheit gab es wirklich nur Stockfish, den die Leute benutzen würden oder Rybka. Die Bewertungen waren mehr oder weniger genau die Gleichen, es gab keinen großen Unterschied zwischen den beiden. Und jetzt, wo man Leela hat, die diese großen Unterschiede zu Stockfish hat, der nur Nullen zu kennen scheint, das ist schön. Es ist erfrischend, dass es Engines gibt, die unterschiedliche Standpunkte haben. Denn man mag vielleicht denken, zwei Engines, 3100-3200, was für einen wirklichen Unterschied kann es zwischen ihnen geben? Aber es ist schön zu sehen, dass es einen Unterschied gibt.

Wie du sagst, es fühlt sich an, als gäbe es zum ersten Mal seit 10 Jahren zwei Jungs, die wirklich unterschiedliche Meinungen haben und Leela fühlt sich wie ein alter Mann mit großem Verständnis an, der ab und zu einfach nur Figuren einstellt! Du hast die Börse erwähnt - du hast so viele Interessen. Bist du in diesen Bereichen aktiv oder verfolgst du es nur?

Ich habe Perioden, in denen ich sehr aktiv bin und Perioden, in denen ich völlig inaktiv bin. Ich versuche, nichts davon während der Schachturniere zu tun. Ich finde, dass es dazu neigt, meinen Fokus zu beeinträchtigen, und wenn man andere Dinge wie diese im Kopf hat. Das ist nicht gut, weil man sich wirklich auf eine Sache konzentrieren muss, besonders während der Schachturniere. 

Ich erinnere mich, es war glaube ich in Dortmund 2011. Jeden Abend spielte ich online Poker zu dieser Zeit - ich sage nicht, dass das eine gute Sache ist oder dass es zu schlechten Ergebnissen führte, denn ich glaube nicht, dass es das tat - Ich hatte das Gefühl, ich könnte x Sachen simultan machen zu dieser Zeit, doch musste ich mich noch vorbereiten. Doch damals wusste nicht jeder alles bis Zug 20. Heutzutage musst du deine ganze Zeit der Vorbereitung widmen.

Jeder ist extrem gut vorbereitet und du kannst nicht irgendeinen Quatsch die Nacht zuvor machen. VOn daher versuche ich, mich nicht ablenken zu lassen. Aber ja, es gibt Zeiten, in denen ich sehr aktiv bin. Derzeit bin ich an der Börse wieder sehr aktiv. Ich bin auch im Immobilienbereich tätig, aber die Sache, die all diese anderen Interessen antreibt, oder die Sache, die mir das Kapital gibt, um in diesen verschiedenen Unternehmungen zu sein, ist natürlich das Schachspielen. Also ist Schach immer noch mein Schwerpunkt und wird es für die absehbare Zukunft sein.

Also, irgendwelche Anlagenempfehlungen? Wenn ich schlussendlich erkannt habe, dass ich ein Idiot bin und ein paar Cents in ETFs stecke und das Geld für mich arbeiten lasse?

Investiere in amerikanische ETFs, nicht in europäische!

Ja, der MSCI World – Ich möchte ein wenig Europa und Japan dabei haben.

Ja, ich denke im Allgemeinen für die überwiegende Mehrheit der Menschen machen Investmentfonds oder ETFs, die nur dem breiten Markt folgen, den größten Sinn. Im Moment bin ich sehr stark in einzelne Aktien oder Stock-Picking involviert. Sei es durch Derivate, durch Optionen oder einfach nur durch den Besitz von Aktien. Ich mache einiges davon, aber ich denke, der Grund, warum ich das tue, ist, dass ich erstens bereits viel Geld in ETFs habe, aber zweitens, weil ich in einer Position bin, in der ich das Gefühl habe, dass ich ein gewisses Risiko eingehen sollte. Ich sollte versuchen, wegen meiner finanziellen Situation übergroße Renditen zu erzielen. Das soll nicht heißen, dass ich immer Recht habe - natürlich nicht -, aber 

es gibt Perioden, in denen ich denke, besonders in diesem aktuellen Markt mit der aktuellen US-Regierung, dass es wirklich große Schwankungen gegeben hat, eine Menge Volatilität und wenn man auf die Abwärtsbewegungen wartet, kann man vor allem Aktien einfach sehr billig kaufen und man kann riesige Renditen erwirtschaften. 

Es gibt viele solche Aktien, besonders einige der chinesischen wie Alibaba und Baidu.

Du wartest also, bis dein Präsident etwas Lustiges über China sagt und dann springst du vor Freude in die Höhe?

Ich meine, es ist nicht einmal nur China, es ist ganz allgemein so. Ich habe das Gefühl, dass ich seit etwa 2007 Dinge auf dem Markt auf einem ziemlich moderaten bis ernsthaften Niveau mache. Und die Schwankungen, die man sieht, sind nicht das, was man in der Vergangenheit sah. Es gab eine Periode, ich glaube, es war August, als der Nasdaq in zwei Tagen um etwa 4% oder 4,5% einbrach. Alle Chiphersteller und Halbfabrikate wie Micron oder Nvidia verloren in dieser Zeit um 10% an Wert. Und wenn du Geld hast, kaufst du einfach und dann erholt sich natürlich alles. Also habe ich das Gefühl, dass es viele Möglichkeiten für solche Dinge gegeben hat. Aber im Allgemeinen für die meisten Leute gilt, dass man sein Geld in ETFs anlegt und nicht zurück schaut.

Ich habe auch 2007 angefangen, also hatte ich Spaß 2008.....

Zum Glück habe ich erst etwa 2010 angefangen, echtes Geld im Schach zu verdienen, also habe ich am Ende nicht viel Geld in einigen dieser Dinge verloren.

Also, was sind deine Pläne mit Streaming? Ich habe bemerkt, dass du angefangen hast, über Turniere zu berichten. Lass uns daran teilhaben! Du hast Norway Chess gespielt und machst noch mehr große Turniere?

Ich wollte sagen, dass ich denke, dass Norway Chess ein großer Fehler war. Sicher, ich habe viele Einladungen bekommen.....

Schön zu hören!

Ich glaube, das war ein großer Fehler

Es war kein Fehler aus der Sicht der Live-Kommentierung selbst - ich habe es wirklich genossen -, aber die Sache ist die: Was passiert ist, ist das Turnier, das ich vor Norwegen gespielt habe, ich glaube, es war der Moskauer FIDE Grand Prix, der etwa eine Woche bis eineinhalb Wochen vor Beginn von Norway Chess endete. Vielleicht war es ein wenig mehr als das. Auf jeden Fall war es nicht lange her. Als ich beim Norway Chess die Live-Kommentierung für ca. 6-7 Stunden täglich machte, summiert es sich, und es ist mehr Schach, obwohl ich eigentlich etwas Abstand suchte. Als ich das tat, war es also so, dass es mich ein wenig müde machte, Schach zu spielen. Auch wollte ich mir Schach überhaupt nicht mehr ansehen.  Wenn man diese Pause braucht und man das nicht versteht und dann im Anschluss vielleicht anderthalb oder zwei Wochen später Zagreb auf der Agenda steht, dann denke ich, dass das ein direkter Grund dafür war, warum ich schlecht gespielt habe. Turniere zu kommentieren - das könnte ich in Zukunft tun. Wie gesagt, ich habe es genossen, aber es wird kein regelmäßiger Teil meines Lebens sein, zu kommentieren.

Ich hasse das Leben um Wijk um Runde Nr. 12 herum so sehr, und du sitzt da und jemand spielt ein 70-zügiges Endspiel und lässt mich einfach nicht nach Hause gehen.... Ich genieße es, aber es wird nach einer Weile langweilig.

Ja, in gewisser Weise habe ich das Gefühl, dass es ermüdender ist, als eine Partie Schach zu spielen. Wie gesagt, ich habe es genossen, Norway Chess zu kommentieren, aber ich denke, es ist eine echte Verpflichtung, es braucht viel Zeit, und deshalb habe ich nicht vor, es zu einem festen Bestandteil zu machen - für mich ist es gut genug, einfach online Blitz zu spielen.

Bist du verärgert, wenn du online im Blitz verlierst?

Ich werde sauer, wenn ich das Gefühl habe, dass ich schlecht spiele. 

Es ist natürlich sehr gut dokumentiert, dass ich ein extrem schlechter Verlierer im Online-Schach bin. Ich glaube, das ist kaum ein Geheimnis.

Aber heutzutage denke ich, dass die Sache ist, dass du einfach nur spielst. Wenn ich schlecht spiele oder eine Partie hier oder da verliere, werde ich von Zeit zu Zeit verärgert, aber zum größten Teil ist es Online-Schach. Ich denke, wenn du jung bist, ist es sehr schwer, alles aus der richtigen Perspektive zu sehen - es ist genau wie die Hitze des Moments: du willst jedes Spiel gewinnen, du fühlst dich sehr aggressiv, das Adrenalin fließt, während es jetzt eher so ist nach dem Motto "ok, ich habe gespielt und verloren, aber hey, es ist nur Online-Schach!"

Du kannst deinen Verstand wegen solcher Dinge nicht verlieren, also werde ich wütend, aber zum größten Teil... Es sei denn, du sagst, es war ein Match gegen Magnus, ich hatte natürlich ein paar von denen online. Wenn ich eine Stellung erreiche, die gich ewinnen sollte und ich patze bspw. einzügig, dann werde ich wütend sein. Aber ich bleibe nicht generell wütend. Ich denke, eines der Dinge, die wirklich wichtig sind - das gilt auch für das echte Spiel am Brett - ist, sich nicht allzu sehr davon beeinflussen zu lassen. Einige dieser anderen Top-Spieler, vor allem Nepo, er ist da sehr anfällig, egal ob online oder live. Ich habe online schon einige Male gegen ihn gespielt und wenn er 2-3 Partien verliert, dann macht er einfach weiter mit dieser riesigen Verlustserie. Das ist eine Sache, über die ich sehr glücklich bin - dass ich nicht super wütend über diese Niederlagen werde, was mir wiederum hilft, das totale Abdriften zu vermeiden, wenn ich einige dieser Partien spiele.

Magnus meint, dass er die Erfahrung ebenfalls kennt - Ich habe ihn gefragt und er meint, einfach abwarten, bis es vorbei geht.

Ja, ich denke   

selbst Magnus driftet da manchmal ab, aber das Problem ist, dass selbst ein driftender Magnus noch verdammt gutes Schach spielt,

von daher ist sein Abdriften nicht ganz so dramatisch wie für die meisten anderen Topspieler, weil die Qualität seiner Züge einfach höher ist.

Machst du auf deinem Kanal auch Dinge, die nichts mit Schach zu tun haben? Ich sah, dass du Fortnite oder sowas ähnliches gespielt hast?

Ja, manchmal spiele ich Fortnite. Aber sehr selten.

Nochmals, es ist eine weitere Sache, die Zeit in Anspruch nimmt und ich habe nicht das Gefühl, dass sie superproduktiv ist. Ich habe es mehr zum Spaß gemacht. Zum Glück bin ich halbwegs anständig im Spiel, was nicht hilft, denn ich denke, dass ich Ian (Nepomniachtchi) wieder als Beispiel nehmen sollte. Eine Sache, die ihn lange Zeit zurückgehalten hat, ist, dass er eine Menge Dota gespielt hat. Ich glaube, er hat auch League of Legends gespielt und ich weiß, dass er jetzt Hearthstone spielt. 

Also spiele ich es von Zeit zu Zeit. Aber ich denke, dass es eines dieser Dinge ist, bei denen es keinen zusätzlichen Nutzen gibt. Wenn man so etwas wie die Börse macht, gibt es einen klaren Grund, eine klare Motivation und einen klaren Zweck. Wenn ich viele dieser Dinge tue, wenn es einen Zweck und ein Ziel dafür gibt, ist es sehr einfach zu tun. Es ist logisch, aber wenn ich online Spiele spiele, spiele ich sie nicht so oft, weil es viel Zeit in Anspruch nimmt und ich habe auch das Gefühl, dass ich mich auf die Dinge konzentrieren sollte, die wirklich wichtig sind. Also tue ich es nicht so oft. Ich habe nicht vor, Spiele auf meinem Kanal so häufig zu streamen. 

Ich bin anständig bei Fortnite, also macht es mir nichts aus, es zu tun, aber insgesamt würde ich nicht sagen, dass ich ein Varieté-Streamer sein möchte, bei dem ich einen Haufen Spiele spiele und bei den meisten von ihnen einfach schlecht bin. Für mich gilt, wenn ich etwas spiele - das gilt eigentlich für alles -. 

und ich morgen nur noch 2650 oder sowas hätte, dann würde ich mit Schach aufhören

weil ich würde nicht…

Willkommen in meiner Welt!

Du hast doch mehr, oder?

2645, aber mit Schach habe ich aufgehört…

Wenn ich morgen zum Beispiel nur noch 2645 hätte, würde ich nicht weiter Schach spielen, weil ich einfach so angewidert wäre, weil ich nicht auf hohem Niveau spielen kann. Wenn ich zum Beispiel Spiele spiele, sagen wir einfach, ich nehme mir eine Woche Zeit und spiele buchstäblich 10 Stunden jeden Tag, und ich kann sagen, das Äquivalent von vielleicht 1800 oder so, wäre ich trotzdem so angewidert, denn für die Standards, wo ich im Schach bin, ist das einfach nicht sehr gut, von daher...   

wenn ich Spiele spiele und ich einfach schlecht bin, werde ich mit ihnen meine Zeit nicht vergeuden.

Warum soll ich etwas tun, worin ich einfach nicht gut bin? Aus diesem Grund wirst du nicht sehen, dass ich viele Partien auf einmal streamen werde. Fortnite war mehr oder weniger einmalig. Vielleicht mache ich es in Zukunft noch einmal, aber das wird nicht ein regulärer Teil meines Programms.

In Bezug auf Spiele, wie sieht es mit deiner Pokerkarriere aus? Früher hast du doch ein wenig gepokert, oder?

Ja, in den guten alten Tagen habe ich gepokert, als es in den USA noch legal war. Unglücklicherweise ist es zuletzt nicht mehr in den USA erlaubt und es gibt wenige Turniere wie früher Foxwoods, wo es Kasinos gab. Oder Las Vegas mit dem National Open. Im Allgemeinen aber finde ich den Besuch eines Kasinos nicht spannend.

Und seltsamerweise haben viele Leute gesagt, dass sie Pokerspieler interessant finden. Für mich habe ich festgestellt, dass Schachspieler als Ganzes viel interessanter sind als Pokerspieler.

Da stimme ich zu. Lieeb Grüße an alle pokernden Zuschauer!

Vielleicht haben sich die Dinge geändert, aber viele der Pokerspieler, die ich gesehen habe, als ich es viel gespielt habe. Die wirklich guten, sie waren sehr junge Kinder mit sehr wenig Lebenserfahrung - und komme aus dem Bereich des Schachs, wo viele Leute mit 16, 17, 18 überall hinreisen, Turniere spielen. Sie haben ein gewisses Verständnis für Kultur. Wenn man also die Tatsache, dass es kein Online-Poker gibt, mit der Tatsache kombiniert, dass ich kein großer Fan der Leute war, mit denen ich interagierte, als ich live spielte, dann habe ich einfach.....

Kopfhörer auf! 

Ja, also nicht wirklich. Ich mag hier und da an einem Turnier teilnehmen, aber ich werde es nie wieder ernst meinen mit Poker.

Aber du bist an dieser neuen Sache namens Choker beteiligt, einer App, die Schach und Poker kombiniert?

Ja, also im Grunde genommen ist die Art und Weise, wie Choker funktioniert, dass du am Ende fünf Karten mit verschiedenen Figuren bekommst, so dass du zum Beispiel eine Dame, einen Turm, einen Läufer, einen Springer und einen Bauern bekommst - das wäre ein sehr einfaches Setup. So beginnt jeder Spieler mit einem König und einem Bauern - König auf e1, König auf e8, Bauern auf e2, e7 - und dann bekommt man fünf Karten mit fünf verschiedenen Figuren und legt sie auf das Brett und spielt. Also ist es eine Mischung. Du beginnst mit zwei Karten, es gibt eine Einsatzrunde. Du erhältst zwei weitere Karten, eine Einsatzrunde. Du erhältst die letzte Karte. Du wettest, und dann spielst du eine Partie Schach.

Ein hübsches Bild: Die Nr. 1 des Britischen Schachs versucht sich um Choker, ein neues Spiel, das Schach- und Pokerelemente miteinander vermischt.

Im Prinzip ist es also wie Texas Hold’em, nur dass du nicht den Pot gewinnst, sondern du dann eine Partie Schach spielen musst?

Genau so ist es. Natürlich kannst du im Schachteil aufgeben, dann musst du nicht spielen.

Wenn du also eine Reihe von Bauern hast, spielst du lieber nicht und wirfst deine Hand weg?

Du kannst deine Hand wegwerfen, bevor es ans Schachbrett geht. Sagen wir, wir beginnen mit 1000 Chips und spielen Blinds von 25 und 50 und ich setze 250, dann kannst du deine Hand wegwerfen. Du musst also keine Partie spielen. Man kombiniert also den Wettteil des Pokerns (den Besitz guter Karten) wie im Texas Hold´em und dann gibt es da noch den schachlichen Aspekt. Das gibt dem Ganzen neue Dimensionen. Es ist in meinen Augen ganz anders, weil du Fähigkeiten in beiden Disziplinen, Schach und Poker, brauchst. 

Natürlich ist es so, dass wenn du sehr gut im Schach bist, weil du zum Beispiel denkst, "Hey, ich bin Hikaru Nakamura und mit Dame und vier Bauern kann ich jeden schlagen", dann wird das vermutlich nichts werden!

Es ist also ein interessantes neues Spiel, das Schach und Poker kombiniert und ich freue mich darauf zu sehen, wie es angenommen wird.

Wird mich das Spiel endlich reich machen? Denn die meisten Leute spielen Schach nicht um Geld, selbst wenn die Gegner schlechter sind. Aber wenn man ein wenig Zufall dem Ganzen hinzufügt wie beim Poker, klappt das dann? Zählen die Schachkenntnisse überhaupt?

Ich denke, schachliche Fähigkeiten sind wichtig. Ich bin mir sicher, dass das, was für mich sehr interessant ist, die Tatsache ist, dass es nicht klar ist, was gute Starthände sind. Zum Beispiel, sagen wir, du bekommst zwei Karten am Anfang und du bekommst einen Turm und einen Springer, oder Turm, Springer, Läufer, Läufer, oder sagen wir zwei Türme, Läufer, Springer und dein Gegner wirft Geld in den Pott. Es ist mir nicht klar, welche Art von Starthänden großartig sein werden, wann du wegwerfen solltest und was du gegen einen guten Schachspieler spielen solltest, aber auch jemanden, der die Wettmuster sowie die Prozentsätze versteht, so wie es die meisten wirklich starken Pokerspieler tun.

Es wird sicherlich sehr interessant sein zu sehen, wie sich das Spiel entwickelt vom Standpunkt der Strategien wie das Setzen, das Verständnis guter Starthände, wieviel man setzen sollte und dann natürlich, wie sehr die schachlichen Fähigkeiten wichtig sind.

Es ist also sehr interessant und ich freue mich drauf, dass es auch auf dem Computer spielbar sein wird. Derzeit ist es lediglich eine App, aber irgendwann wird es wohl auch für den Browser erhältlich sein. Daher sollte es viel Spaß machen und interessant sein und hoffentlich werden es viele Leute einmal ausprobieren.

Wenn dein Gegner ein 1800er Schachspieler ist und du bekommst eine Startstellung mit Turm weniger, bist du dann der Außenseiter?

Ich vermute ja. Der Grund ist, dass man nur sechs Figuren auf dem Brett hat, also neben einem Bauern auf e2 besitzt man noch fünf Figuren. Das bedeutet begrenztes Material, weshalb man gegen einen 1800er natürlich Außenseiter wäre. Ich glaube, ein 1800er sollte in der Lage sein, mich dann einfach zu schlagen, vielleicht in 9 von 10 Fällen.

Grüße an Lawrence Trent! Also ja, wir schauen uns die Poker-Sache an, die Choker-Sache, es klingt sehr interessant. Bleibt auf dem Laufenden, wenn es um die Desktop-Versionen geht. Was ist deine Rolle dabei? Du bist wie der Sprecher, der Botschafter?

Ich bin Botschafter dafür, ja.

Du bist in all diesen Unternehmungen involviert, bist an der Börse, dann das Streaming, das klassische Schach. Nimmst du dir jemals einen Tag frei? Fährst du in den Urlaub?

Ich versuche es, aber die Sache ist, dass die eine oder andere Sache fast immer zur Sprache kommt. Also wenn es sich um ein Wochenende handelt, zum Beispiel, spiele ich kein Schach und an der Börse ist nichts los. Normalerweise gibt es etwas, womit man sich im Immobilienbereich beschäftigen kann. Wie die Menschen in den USA wissen würden, wenn Sie Immobilien besäßen, oder wenn Sie sehr stark an der Verwaltung von Dingen beteiligt sind, gibt es immer Probleme: sei es ein Leck im Haus, in einer Eigentumswohnung, sei es ein Problem mit einer Hausbesitzergemeinschaft. Oder gehen wir davon aus, dass du zum Beispiel eine Hypothek hast und es gibt einen Servicetransfer von einem Unternehmen zum anderen. Es gibt immer kleine Dinge, die passieren, also nehme ich nicht so viele Tage frei. Es gibt Zeiten, in denen ich mir diese Art von Dingen nicht ansehe, aber in den meisten Fällen versuche ich, sehr beschäftigt zu bleiben. Es ist einfach die Art von Person, die ich bin. Ich bin nicht jemand, der es mag, ich würde es eben einfach nicht wollen, aber

Ich kann halt einfach nicht eine Woche am Strand sitzen und Nichts tun. Das bin dann nicht ich.

Thailands Strände sind schön! Hast du auch solche Hausbesitzertreffen, wo einer sagt: "Lasst uns unser Geld zusammenwerfen und Jacuzzis for alle Eigentumswohnungen kaufen." Und dann musst du mit ihnen streiten? Sowas in der Art?

Damit habe ich nicht direkt zu tun, aber mit ähnlichen Dingen. Zum Beispiel, wenn etwas zu reparieren ist und es viele Hausbesitzertreffen gibt und Debatten, Diskussionen und all den Kram. Zum Glück ist das ganz weit weg, wenn ich Schach spiele. Dann muss ich daran nicht denken. Aber das sind so die DInge, die manchmal anstehen, öfter als man denkt. Ich glaube, wenn man Erfahrungen im Immobilienbereich für 2-3 Jahre hat, ist

I don’t deal directly with that, but there are things along those lines, like say there have to be repairs and there’s a whole homeowners meeting and arguments, discussions and all that sort of stuff. Luckily when I’m playing chess all that stuff is out the window and nothing that I have to think about, but those are the sorts of things that do come up, more frequently than one would assume. I think one thing, having been involved in real estate for probably about 2-3 years now, is that 

nicht politisch zu sein, aber ich verstehe vollkommen, warum der Präsident der Vereinigten Staaten so ist, wie er ist. Wegen seiner Vergangenheit im Immobilienmarkt.

Danke für all deine Zeit. Schaut euch Hikarus Kanal https://www.twitch.tv/gmhikaru an. Spielt eine Runde Choker. Noch irgendwas?

Nein, ich glaube wir haben viel besprochen. Es ist wirklich sehr schön hier, zum ersten Mal in den chess24-Studios zu sein. Hier in Hamburg. Natürlich habe ich viele Videos gesehen, ob von Sopiko, Anish, dir, Peter, von jedem. Es ist daher sehr schön, mal hier gewesen zu sein.

Das Kompliment gebe ich gerne zurück. Danke für dein Hereinschneien und viel Erfolg für dein klassisches Schach im Jahr 2020.

Vielen Dank, mir hat es Spaß gemacht.

Vielen Dank auch an die Zuschauer, die mit dabei waren. Bis bald!


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