Titelverteidiger Magnus Carlsen führt die Liste von zehn Spielern an, die Einladungen für die Grand Chess Tour 2018 (Preisgeld insgesamt über eine Million Dollar) erhielten. Allerdings müssen wir abwarten, ob er die Einladung in einem WM-Jahr akzeptiert. Das komplette Feld besteht aus den ersten neun der aktuellen Live-Eloliste sowie Alexander Grischuk. Nicht dabei nach derzeitigem Stand Ian Nepomniachtchi und Sergey Karjakin, beide Tour-Teilnehmer 2017, sowie der nun wieder in der top10 vertretene Anish Giri. Dieses Jahr gibt es (es sei denn, ein Spieler lehnt seine Einladung ab) keine Wildcards - also offenbar auch kein Auftritt von Garry Kasparov!
Die 2018 Grand Chess Tour hat mehrere Kriterien für Einladungen: die ersten 3 der 2017 Grand Chess Tour, die ersten 3 nach durchschnittlicher FIDE-Elo 2017 (ausser den über die GCT 2017 bereits qualifizierten), die ersten 3 nach universal
ratings, und ein Freiplatz für Vishy Anand – für seine Elozahl, als Schnellschach-Weltmeister, als Ex-Weltmeister und als schlicht und ergreifend Vishy Anand! Elozahlen in dieser Liste sind offizielle FIDE-Elo Januar 2018, natürlich gab es erhebliche Verschiebungen durch Wijk aan Zee:
Vieles bleibt 2018 wie zuvor, dieselben drei Schnell- und Blitzschach-Turniere in Leuven, Paris und St. Louis sowie der Sinquefield Cup mit klassischer Bedenkzeit. Das Preisgeld ist auch unverändert - 150,000$ pro Turnier mit verkürzter Bedenkzeit und 300,000$ beim Sinquefield Cup.
Wie ihr seht, hat sich die Reihenfolge der Turniere geändert: Leuven dieses Jahr vor Paris und Saint Louis Rapid & Blitz vor statt nach dem Sinquefield Cup ebenfalls in St. Louis:
Ein grosser Unterschied ist allerdings, dass alle zehn Spieler alle vier Turniere spielen sollen - wenn niemand seine Einladung ablehnt, gibt es dieses Jahr keine Freiplätze. Damit werden in St. Louis Spieler wie David Navara, Le Quang Liem, Leinier
Dominguez und ein gewisser Garry Kasparov nicht mitspielen.
Die grösste Neuerung in 2018 wurde bereits verkündet – die vier Qualifikationsturniere ermitteln die vier Teilnehmer des Grand Chess Tour Finales in London im Rahmen des London Chess Classic. Dieses KO-Turnier mit klassischer Bedenkzeit, Schnell- und Blitzschach hat ebenfalls insgesamt 300,000$ Preisgeld. Es wird im Zeitraum 10.-21. Dezember stattfinden (genaue Tage werden noch bestimmt).
Das Punktesystem zur Ermittlung der London-Qualifikanten ist ähnlich wie in den Jahren zuvor, bei zwei Unterschieden. Teilnehmer von Stichkämpfen in einzelnen Turnieren teilen Tourpunkte, demnach bekommen z.B. Sieger und Verlierer des Stichkampfs von Schnell- und Blitzturnieren beide 11 Punkte, statt 12 für den Sieger und 10 für den Verlierer. Ausserdem wird der Sinquefield Cup mit klassischer Bedenkzeit höher gewichtet als die Schnell- und Blitzturniere - 20 Punkte für den alleinigen Turniersieg statt 13 wie in den anderen Turnieren.
Die Einladung knapp verpasst haben unter anderem Ding Liren und Peter Svidler, Nummer 9 und 10 der Eloliste Januar 2018, sowie Anish Giri - nach seinem Resultat in Wijk aan Zee wieder top10 fehlt er nach 2017 auch 2018. Bei Sergey Karjakin ist es die Konsequenz eines glanzlosen Jahres, wobei er in Bestform sicher zur Weltspitze gehört. Andererseits kann man keine der zehn Einladungen kritisieren - Alexander Grischuk erscheint logisch in einer nun von Schnell- und Blitzschach dominierten Tour.
Das "Fragezeichen" ist momentan, ob alle Spieler ihre Einladungen akzeptieren. Letztes Jahr lehnte Vladimir Kramnik aufgrund des (laut ihm) zu vollen Terminkalenders ab. Dieses Jahr gibt es keine Flexibilität, alle Spieler müssen für alle fünf Turniere zur Verfügung stehen. Kramnik (und andere) müssen sich entscheiden, bevor sie sich eventuell als Sieger des Berliner Kandidatenturniers für ein WM-Match gegen Carlsen qualifizieren. Carlsen selbst ist auch unklar, da er im WM-Jahr 2016 (Match gegen Karjakin) auf die komplette Chess Tour verzichtete. Es gibt keine Terminüberschneidung mit dem WM-Match, aber wenn er sich für das Tour-Finale qualifiziert bleibt keine Zeit für einen längeren Urlaub nach Ende des Matches (es sei denn, er gewinnt oder verliert vorzeitig)!
Ein Überblick zum Schachjahr 2018 in unserem 2018 Chess Calendar.
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