Schach gehört zu den ältesten und ehrwürdigsten Brettspielen
in der Geschichte der Menschheit. Historische Quellen belegen seine Entstehung
zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert im südasiatischen Raum, insbesondere in
Indien. Berühmt ist in diesem Zusammenhang die Weizenkornlegende. Weil der
indische Herrscher Shihram sein Volk tyrannisierte, schuf der Weise Sissa Ibn
Dahir mit einem König als Hauptfigur das Schachspiel. Shihram war so
begeistert, dass er das Spiel verbreiten ließ und seinem Erfinder einen Wunsch
gewährte.
Sissa hatte eine erstaunliche Bitte. Er wünschte sich Weizenkörner nach der folgenden Formel: Auf das erste Feld eines Schachbretts wollte er ein Korn, auf das zweite Feld die doppelte Menge, also 2, auf das dritte wiederum doppelt so viele, also 4 und so weiter. Der König wunderte sich ob der Bescheidenheit von Sissa und war sogar erbost. Erst sein Rechenmeister erklärte ihm nach tagelanger Grübelei, dass es so viele Weizenkörner im ganzen Reich nicht gäbe. Kein Wunder, denn das Schachbrett besitzt 64 Felder und 2 hoch 63 ergibt über 18 Trillionen Weizenkörner, eine unvorstellbare Menge.
Die Verbreitung des Schachspiels hat Europa den Persern und insbesondere den Arabern zu verdanken, die das Spiel im 9. und 10. Jahrhundert auf ihren Eroberungszügen mitbrachten. Ihre Bezeichnungen für die Figuren und das Spiel setzten sich teilweise in unserem Sprachgebrauch durch. Der König heißt auf Persisch und Arabisch „Schah“. Aus dem persischen „Roch“ für Streitwagen wurde das englische „Rook“ für Turm. Der arabische Kriegselefant heißt al-Fil. So bezeichnen die Spanier den Läufer.
Das moderne Schach, wie es heutzutage mehrheitlich auf der
Welt gespielt wird, entstand im 15. und 16. Jahrhundert, als die Regeln
entscheidend geändert wurden. Federführend waren in dieser Hinsicht die Spanier
und Italiener. Ruy López de Segura schrieb eines der ersten Lehrbücher und nach
ihm ist die Spanische Eröffnung benannt. Die Italienische Partie „Giuco Piano“
geht auf Gioachino Greco zurück, dem bedeutendsten Spieler des 17.
Jahrhunderts.
Die Entwicklung des Schachspiels nahm seitdem rapide zu. Zahlreiche Schriften zeugen von der theoretischen Erforschung und organisierte Wettkämpfe von der Entwicklung des Spiels zu einem Sport. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird in einem Zweikampf der Weltmeister ermittelt. Diesen erlauchten Titel konnten bis heute nur 16 Spieler erringen. Der aktuelle Schachweltmeister ist Magnus Carlsen und kommt aus Norwegen.
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